Vor- und Frühgeschichte der Medizin
Nachweislich wurde vor mehr als 50.000 Jahren bereits bei einem späten Neandertaler eine Armamputation vorgenommen, wie an einem Skelett aus dem Irak zu erkennen war. Schädeloperationen, ebenso die Ruhigstellung von Brüchen konnten den Bauern der Linienbandkeramischen Kultur nachgewiesen werden, die ca. zwischen 5500- 4900 v. Ch. lebten.
Um 3000 v. Ch. gab es bereits rituelle Operationen, Transplantationen und Geburtshilfe.
Um 2800 v. Ch. wurden medizinische Papyri und das älteste Chirurgiebuch geschrieben.
Die Sumerer ritzten die ersten Rezepte um 2100-2000 v. Ch. auf kleine Tontafeln.
Um 400 v. Ch. begründet Hippokrates eine Allgemeine Krankheitslehre und den Aufbau einer rationalen Medizin. Die griechischen Ärzte nehmen den Eid nach Hippokrates zum ethischen Codex, der bis heute noch gilt.
Die Medizin im Mittelalter
In Europa findet die griechische und arabische Medizin im Mittelalter kaum Beachtung. Hildegard von Bingen (um 1150) betrieb Heilkräuterkunde, die damals als so genannte Klostermedizin verbreitet war.
Im 13. Jahrhundert wurde die erste europäische medizinische Hochschule in Salerno gegründet, nachdem über Spanien und Italien die hoch entwickelte Medizin der Araber und Griechen nach Europa gekommen war.
Erst im 15. und 16. Jahrhundert wurden eigene Erkenntnisse immer bedeutungsvoller, nachdem man sich bisher nur an Galen, Hippokrates oder Rhazes orientiert hatte. In der Physiologie und Anatomie wurden durch eigene Experimente neue Entdeckungen gemacht, wie Francis Bacon sie durchgeführt hatte.
Die Medizin in der Neuzeit
Im 17. Jahrhundert entdeckte William Harway den Blutkreislauf. Bader, Hebammen, religiöse Heiler und Laienheiler, die in Zünften organisiert waren, und die bis dato noch den Heilermarkt vereinnahmten, sollten nun durch einen Ärztestand als Berufsvereinigung Konkurrenz erfahren. Die Hochschulmedizin konnte schließlich im 18. Jahrhundert ihre gesellschaftliche Position verstärken. In der Zeit der Aufklärung setzte sich die medizinische Wissenschaft immer stärker durch. Die Hebammen, die für die Gynäkologie zuständig waren, ebenso die Bader, die sich mit der Chirurgie und Zahnheilkunde befasst hatten, wurden immer mehr von den Ärzten verdrängt.
Nachdem im 19. Jahrhundert die Medizin die Theorie der vier Körpersäfte durch die Zelltheorie abgelöst hatte, wurden bedeutsame Entwicklungen gemacht, die die Mikrobiologie und Bakteriologie einleiteten. Ausgangspunkt waren Hygienemaßnahmen, die zu erfolgreichen Heilungen führten. Nachdem man damit auch das Kindbettfieber bekämpft hatte, konnten Erreger von fast unheilbaren Krankheiten wie Pest, Tuberkulose und Lepra gefunden und ebenso bekämpft werden.
In der Chirurgie wurde die Narkose eingeführt, was wiederum ein Durchbruch in der Medizin war. Viele Operationstechniken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden auch heute noch angewandt.
Die Medizin im 20. Jahrhundert
Nachdem schon Ende des 19. Jahrhunderts die große Entdeckung der Röntgenstrahlen gemacht worden war, entdeckte Alexander Fleming im Jahr 1942 das lebensnotwendige Penicillin. 1967 wurde die Laserchirurgie eingeführt und 1999 wurde das menschliche Chromosom vollständig entschlüsselt.
Inzwischen ist man in der Gentechnik enorm vorangeschritten, so dass es mit ihrer Hilfe möglich ist genmanipulierte Zellen in den Körper zu führen, damit sich zum Beispiel ein Organ wieder regenerieren kann.
In der Medizin arbeitet man heute mit vielen Chemischen Produkten. Auch für die Umwelt schädliche Stoffe finden Anwendung in der Medizin. Um zu vermeiden, dass diese Stoffe in unsere Abwässer gelangen, kann man einen Plattenschieber in das Abwasserablaufsystem einbauen und diesen Nutzen um unschädliches Abwasser von schädlichem zu trennen. In der Medizin wird immer weiter geforscht und es gibt immer mehr Mittel um den Menschen zu helfen. Was die Inhaltsstoffe der Medizin jedoch der Natur antun können wird nicht erforscht.